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Stadtteiltreffen 07.04 - Welche Hilfen gibt es für zugewanderte Menschen?

Menschen sitzen Tischen und verfolgen einen Vortrag
Datum:
11. Apr. 2025
Von:
Sebastian Mählmann

Fast jede und jeder hat Kontakt zu Menschen, die neu nach Koblenz zugewandert sind. Dennoch sind vielen die verschiedenen Hilfsangebote, die die Stadt und Sozialverbände bereithalten, nicht bekannt. Um dem entgegenzuwirken, stellten beim letzten Stadtteiltreffen „Lützel im Gespräch“ am 07. April zwei VertreterInnen Angebote ihrer Institutionen für zugewanderte Menschen in Koblenz vor:

Nach einer kurzen Begrüßung und einleitenden Worte durch den Quartiersmanager Jan Buchbender, präsentierte Diana Schneider (Caritasverband Koblenz stv. Leitung Migration / EHAP+ / JMD) zunächst das umfassende Angebot des Caritasverbands für zugewanderte Menschen in Koblenz. Dieses richtet sich an alle Altersgruppen und deckt ein breites Spektrum an Anliegen und Bedürfnissen ab. Besonders im Fokus stand das Programm „EhAP Plus“, das gezielt Beratung und Begleitung für neuzugewanderte Unionsbürger in Koblenz anbietet. Die Angebote sind nicht nur kostenfrei, sondern können durch die personelle Aufstellung auch in verschiedenen Sprachen, beispielsweise Bulgarisch oder Russisch, wahrgenommen werden.

Trotz der Bemühungen der Mitarbeitenden des Caritasverbands, sich in Netzwerktreffen, Veranstaltungen und online zu präsentieren, konnten bisher vor allem die Menschen erreicht werden, die sprachliche und kulturelle Gemeinsamkeiten mit Mitarbeitenden aufweisen. Dabei wäre es so wichtig alle Menschen mit einem entsprechenden Unterstützungsbedarf zu erreichen: „Integration benötigt Information. Wir wollen durch unsere Beratungsangebote den Betroffenen eine Chance auf ein besseres Leben geben - auf ein Entkommen aus der Armut. Und auf diese Chance hat jedes Individuum ein angeborenes Recht – unabhängig des Herkunftslandes, des Geschlechts oder des Bildungsstands.“ so Diana Schneider.

Im Anschluss an die Vorstellung der Angebote des Caritasverbands Koblenz stellte Michael Weiß, vollzeit-ehrenamtlicher Mitarbeiter, die Arbeit der Integrationskoordinierungsstelle Koblenz (IKOKO) vor. Während zu Beginn des Angebots noch annähernd 10 ehrenamtliche Helfende bei IKOKO tätig waren, ist das Angebot mittlerweile ein Ein-Mann-Betrieb mit dem Namen Michael Weiß, welcher Vollzeit für sämtliche Belange von zugewanderten Menschen zur Verfügung steht und das ehrenamtlich. Es kommen zu gleichen Teilen Menschen zu IKOKO die schon länger in Deutschland leben, aber auch Menschen, die erst einige Monate hier sind und nach verlassen der Sammelunterkünfte keinen Zugang mehr zu den dort vorhandenen SozialarbeiterInnen und muttersprachlichen BetreuerInnen haben.

„Wenn ich hier bin – und das ist fast jeden Tag – dann ist hier den ganzen Tag ein Ein- und Ausgehen. Ich unterstütze, wo und wieviel ich kann, aber der große Andrang ist allein einfach nicht stemmbar, es fehlt an weiteren Menschen die Lust haben, Menschen ehrenamtlich zu unterstützen, Aufgaben gibt es genug und sind vielfältig.“ erklärt Michael Weiß. Aktuell liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit auf der Unterstützung bei Anträgen, doch er könnte sich auch weitere Angebote wie ein „Sprachcafé“ vorstellen – vorausgesetzt, es finden sich genügend freiwillige HelferInnen.

Das Format „Lützel im Gespräch“ bietet monatlich Raum für aktuelle gesellschaftliche Themen. Der nächste Termin findet am 12. Mai 2025 von 18 bis 20 Uhr im Bürgerzentrum statt zum Thema Sicherheit in Lützel – aktuelle Situation und Prävention. Organisiert wird die Reihe von Sebastian Mählmann vom Bürgerzentrum, Quartiersmanager Jan Buchbender vom Büro STADT BERATUNG Dr. Sven Fries, Stadträtin Loriana Metzger (Die Linke-PARTEI) und Detlev Wagner vom SPD-Ortsverein Koblenz-Lützel.